Funktionärskonferenz
Die Funktionärskonferenz der IG Metall Stuttgart wurde durch Nadine Boguslawski, der Ersten Bevollmächtigten, eröffnet. Der Gewerkschaftstag war für die mit 17 Delegierten vertretene Stuttgarter IG Metall sehr
erfolgreich: alle sieben Anträge aus der Geschäftsstelle wurden angenommen. Besonders wichtig war auf dem Gewerkschaftstag die Entschließung 1 "Die IG Metall vom Betrieb her denken": "Der Leitgedanke der Entschließung
ist es, engagierte Metallerinnen und Metaller aus unseren Betrieben als die zentrale Ressource in unsere Arbeit einzubeziehen. Dieses Vorhaben ist eingebettet in die Gesamtstrategie der IG Metall der letzten Monate. Die
Reaktionsmechanismen der Arbeitgeberseite auf die Transformation können wir zu Zeit ja gut beobachten. Beim leichtesten Gegenwind gibt es die immer gleiche Antwort: "Entlassungen und Druck auf die Arbeitskosten aufbauen."
Das ist ein Lösungsschema mit dem wir keine Probleme lösen, sondern allerhöchstens hilfloses strampeln im Treibsand. Mit dem Gewerkschaftstag haben wir jetzt den Startschuss für einen Prozess gegeben, mit dem wir
unsere Strukturen noch besser auch die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten." so die Erste Bevollmächtigte Boguslawski.
Miguel Revilla, Leiter des Vertrauenskörpers bei Daimler Untertürkheim berichtete von den Diskussionen und Beschlüssen des Gewerkschaftstags zum Thema Rechtspopulismus: "Alle Anträge die sich mit dem Kampf gegen rechts beschäftigt haben, erhielten viel Unterstützung. Unsere IG Metall hat durch diese Anträge und viele Redebeiträge den Auftrag erhalten, weiterhin und mehr denn je gegen rechte Bestrebungen in den Betrieben vorzugehen. Es sollen Multiplikator*innen ausgebildet und Fortbildungen eingeführt werden, die Kolleg*innen im Umgang mit rechter Propaganda und menschenverachtendem Gedankengut in Betrieben schulen. Bei der IG Metall ist angekommen, dass Rechtspopulismus kein Randphänomen, sondern ein ernstzunehmendes Problem ist."
Martin Röll, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, hat für die Stuttgarter Delegation das Thema Alterssicherung bearbeitet: "Die IG Metall hat bei ihrem Gewerkschaftstag ihr Konzept für einen Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung bekräftigt und die Forderung nach einer arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge auf die tarifpolitische Agenda genommen."
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg gab einen Ausblick auf die Arbeit der IG Metall in den kommenden Jahren:
"Wir müssen als IG Metall die komplexen Probleme in den Betrieben erklären können und entsprechende Lösungen anbieten. Und deshalb ist der auf dem Gewerkschaftstag beschlossene Prozess "Die IG Metall vom Betrieb aus
denken" so wichtig. In den nächsten vier Jahren stehen wir in den Betrieben gesellschaftlich und wirtschaftlich vor großen Herausforderungen. Wir müssen wissen, was die Kollegen in den Betrieben bewegt, um im Prozess der
Transformation alle mitzunehmen. An jeder Stelle, an der Arbeitgeber Arbeitsplätze bedrohen und wir als Gewerkschaft nicht in erster Reihe dagegenstehen, wird der Boden für die Rechten bereitet, die mit platten Parolen
vermeintliche Lösungen präsentieren, die keine sind. "
Roman Zitzelsberger wies zudem auf die Aktion gegen Jobabbau am 22.11. hin: "Die Arbeitgeber haben jahrelang gute Gewinne gemacht - jetzt ist es Zeit, deutlich zu investieren und damit auch die Arbeitsplätze zu sichern."
Links:
Hier finden sich alle Beschlüsse des 24. Gewerkschaftstages
Sowie kurze Videos zum Gewerkschaftstag und den beschlossenen Leitanträgen
Letzte Änderung: 05.11.2019