Totengräberstimmung bei Honeywell
Hintergrund:
Bereits Anfang des Jahres teilte das Unternehmen den Beschäftigten in Schönaich die Restrukturierungspläne des Honeywell Konzerns mit. Die Entwicklung wird ganz eingestellt und hauptsächlich nach Indien verlagert. Ein
wichtiger Produktionsbereich wird nach Ungarn verlegt. Daneben finden weitere Verlagerungen von einzelnen Arbeitsplätzen wie z. B. Marketing, SAP statt.
"Erfahrungsgemäß ist vor allem die Verlagerung der gesamten Entwicklung ein Indiz dafür, dass der Standort als Ganzes gefährdet ist. Diese Einschätzung wird dadurch gestützt, dass es auch für die
Produktion bisher keine Pläne gibt, neue innovative Produkte in Schönaich fertigen zu lassen." erklärt Britta Cartarius von der IG Metall Stuttgart.
Die vom Betriebsrat in Auftrag gegebene wirtschaftliche Bewertung der Restrukturierungsmaßnahmen ergab, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine Notwendigkeit zur Umsetzung bedingen, sogar teilweise wirtschaftlich
fragwürdig seien. Vom Betriebsrat vorgeschlagene alternative Maßnahmen sowie Vorschläge für eine Zukunftssicherung wurden vom Konzern nicht ernsthaft diskutiert.
Im Zuge der deshalb unvermeidbaren Betriebsänderung nahm der Betriebsrat Verhandlungen um einen Interessenausgleich und Sozialplan auf, der die wirtschaftlichen Nachteile der Beschäftigten im Falle ihrer Kündigung
auszugleichen versucht. Begleitet wurden die Verhandlungen durch öffentlichkeitswirksame Aktionen von engagierten Mitgliedern der IG Metall.
Letzte Änderung: 29.08.2018