Ganztägiger Warnstreik bei Coperion
In den frühen Morgenstunden schlossen sich auch die ersten Stuttgarter Betriebe den bundesweit von der IG Metall durchgeführten ganztägigen Warnstreiks an. Den Auftakt machten der Kabelhersteller Lapp in Vaihingen und der Maschinenbauer Coperion in Feuerbach. Insgesamt rund 850 Beschäftigte folgten dem Aufruf ihrer Gewerkschaft und traten nicht zur Arbeit an.

Beim Maschinenbauer Coperion begrüßte Irene Schulz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, die Beschäftigten am frühen Morgen auf einer Kundgebung: "Aktionäre, Eigentümer und Vorstände kriegen immer mehr oben drauf. Aber wenn es um uns geht, dann rechnen sich die Arbeitgeber plötzlich arm und behaupten, 6 Prozent seien maßlos! Uns Maßlosigkeit vorzuwerfen, ist eine Frechheit. Wir stehen hier für die 6 Prozent! Weil uns das zusteht! "

Uwe Meinhardt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, informierte die Belegschaft zum aktuellen Verhandlungsstand in der Tarifrunde. "Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein. Die Argumentation der Arbeitgeber zeigt, dass sie entweder die Realität der Beschäftigten nicht kennen, oder dass ihnen die Sorgen und Nöte der Menschen egal sind. Hinsichtlich des Fachkräftemangels gilt: Wer Ausbildungsquoten herunter fährt, darf sich anschließend nicht über Fachkräftemangel beklagen."

Stefan Groch, Vertrauenskörperleiter von Coperion: "Für Gewinne haben wir genug gesorgt, jetzt geht es darum, für uns zu sorgen: Mit Arbeitszeiten, die zum Leben passen."
Am Donnerstag sind die Beschäftigten bei Bosch in Feuerbach und Rutesheim zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Die Beschäftigten der Automobilhersteller Daimler und Porsche folgen am Freitag.
Letzte Änderung: 31.01.2018