Berufliche Bildung, wir bestimmen mit!

IG Metall Jugend: Bildung. Macht. Zukunft. - Lautund Stark fuer bessere Bildung

04.04.2017 Podiumsdiskussion der IG Metall Jugend Stuttgart: Qualität. Chancengleichheit. Rechtssicherheit. Darum soll es gehen!

Auf Einladung des Ortsjugendausschusses der IG Metall Stuttgart diskutierten junge Beschäftigte und weitere Interessierte am 4. April 2017 mit den Stuttgarter Bundestagskandidatinnen und -kandidaten über aktuelle Herausforderungen in der betrieblichen Bildung und über ihre Vorstellungen einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. "Wir als IG Metall Jugend wollen, dass die Auszubildenden endlich mitreden und ihre Ausbildung mitbestimmen können, denn sie sind ja betroffen!", formulierte Michael Schmitzer, Ressortleiter der jungen IG Metall und Stimme der Auszubildenden auf dem Podium.
Die Gäste des Podiums, Ute Vogt (SPD, Mitglied des Bundestags), Anna Christmann (Bündnis90/Die Grünen, Bundestagskandidatin), Dr. Stefan Kaufmann (CDU, Mitglied des Bundestags) sowie Bernd Riexinger (Die Linke, Bundestagskandidat) standen den jungen Beschäftigten und weiteren Interessierten Rede und Antwort zum Thema des Abends. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Jordana Vogiatzi, die als politische Sekretärin der IG Metall Stuttgart tätig ist.

Gesprächsbedarf gab es bei den Auszubildenden reichlich, denn die aktuelle Situation in vielen Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen lässt an vielen Stellen deutlich Raum für Verbesserungen! Die Palette der Anliegen war also vielfältig:
Im Koalitionsvertrag von 2013 vereinbarte die Bundesregierung die Überprüfung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Bei einer Novellierung dieses Gesetzes beschäftigte die Auszubildenden vor allem vier Baustellen: Es bedarf (1) einer klaren Definition von "Arbeitspädagogischer Eignung" der Ausbilderinnen und Ausbilder, (2) Kriterien für die Eignung von Ausbildungsstätten, unter anderem in Bezug auf neue Anforderungen der Digitalisierung, (3) die fehlende Mitbestimmung in Berufsschulen bei der vorherrschenden Trennung von betrieblicher und schulischer Berufsausbildung sowie (4) die Inklusion von dual Studierenden in das BBiG. Mit Ausnahme des CDU-Kandidaten Kaufmann sprachen sich alle Podiumsgäste für eine Novelle des BBiG aus, was die Anwesenden mit kräftigem Applaus quittierten.

Selbstverständlich bewegt junge Auszubildende und Beschäftigte auch die Frage einer "angemessenen" Bezahlung, also was ihre Arbeit den Betrieben wert ist. Hier gingen die Meinungen der Diskutantinnen und Diskutanten auseinander: Ute Vogt von der SPD führte aus, dass die Ausbildungsvergütung zwar kein Arbeitslohn sei, jedoch existenzsichernd sei und für ein eigenständiges Leben ausreichen müsse. Ihre Partei strebe weiter eine verbindliche Mindestvergütung ähnlich dem Mindestlohn an. Ihr bisheriger Koalitionspartner Kaufmann (CDU) tat sich hingegen schwer mit einer gesetzlichen Regelung der Ausbildungsvergütung und begründete diese Position mit erheblichen regionalen Unterschieden der Lebenshaltungskosten. Außerdem sei es die Aufgabe der Sozialpartner die Vergütung von Auszubildenden zu regeln. Die Bundestagskandidatin der Grünen, Anna Christmann, sprach sich ebenfalls für eine Mindestvergütung aus und brachte zusätzlich Azubi-Wohnheime, analog zu Studierendenwohnheimen, in die Diskussion ein. Bernd Riexinger von der Linkspartei wollte sich eigentlich nicht auf eine Zahl festnageln lassen, vertrat allerdings die Position, dass die Ausbildungsvergütung über der Armutsgrenze liegen müsse und diese liege aktuell bei 1050 Euro. Weiter merkte er an, dass es in vielen Branchen keine so starke Gewerkschaft gibt wie die IG Metall in der Metall- und Elektroindustrie. Dies führe zu unzureichenden tariflichen Regelungen und daher muss der Gesetzgeber einspringen und einheitliche Vergütungsstandards für alle Azubis festlegen.

Dual-Studierende sind nicht nur durch hohe Kosten für Wohnen, Lehrmittel und Transport belastet, sondern zusätzlich wegen den Plänen der grün-schwarzen Landesregierung besorgt, welche auf die Wiedereinführung von Studiengebühren pocht. Diese wären eine immense finanzielle Mehrbelastung für die Studentinnen und Studenten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass BaföG ohnehin in vielen Fällen nicht an die realen Lebenshaltungskosten heranreicht. Auch hier besteht dringender Handlungsbedarf. Doch entschieden gegen Studiengebühren positionierten sich von den anwesenden Bundestagskandidatinnen und -kandidaten nur Ute Vogt (SPD) und Bernd Riexinger (Die Linke).
In den letzten Jahren ist ein starkes Wachstum der dualen Hochschule zu beobachten, international wird das "duale System" der Ausbildung als Erfolgsmodell gefeiert. Doch diese Expansion der DHBW führte teilweise dazu, dass einige Standorte nicht mehr an die Hochschulen selbst und somit deren Infrastruktur wie Mensen und Wohnheime angeschlossen sind. Bei der Frage, wie die Finanzierung der (dualen) Hochschulen künftig gestaltet werden soll, plädierten alle Podiumsgäste außer Stefan Kaufmann (CDU) für die Öffnung des Kooperationsverbots, welches eine Finanzierung der Hochschulen mit Mitteln des Bundes ausschließt.

Das Fazit der Diskussion und gleichzeitig erklärtes Ziel der IG Metall ist es, dass die jeweilige Berufsausbildung jungen Menschen eine selbstbestimmte und langfristige Lebensplanung ermöglicht. Doch aktuell prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie beispielsweise befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit, Werkverträge, Mini-Jobs, Übernahmeunsicherheit sowie eine unzureichende Vergütung während der Ausbildung stehen diesem Ziel entgegen. Diese Herausforderungen gilt es nun anzupacken.

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Letzte Änderung: 05.04.2017