Internationaler Frauentag
Die Aktionen zum Internationalen Frauentag auf dem Schlossplatz waren dieses Jahr sehr bunt und vielfältig. Viele Frauenorganisationen beteiligten sich an der vom Frauennetzwerk organisierten Aktionsfläche. Gabriele
Frenzer-Wolf, stellvertretende Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, stellte fest, dass die politische Repräsentanz von Frauen in Baden-Württemberg mit 20 Prozent weiblichen Landtagsabgeordneten weit unter dem
Frauenanteil von 52 Prozent liegt. "Wenn wir in dieser Geschwindigkeit weitermachen, sind wir frühestens in 60 Jahren bei einem Frauenanteil von 50 Prozent im Landtag und in unseren Gemeinderäten", so ihr Kommentar dazu. Aber
auch die Wirtschaft sei gefordert.
In Baden-Württemberg gibt es bundesweit die meisten Minijobber, rund zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Rund 84 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Von dem zu Jahresbeginn eingeführten Mindestlohn profitieren
in erster Linie Frauen. Zwei Drittel aller Beschäftigten im Niedriglohnsektor sind Frauen, stellte Frenzer-Wolf fest. Sie hätten die Lohnerhöhung, die ihnen der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde bringt, wirklich
verdient. "Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließt der Mindestlohn allerdings nicht - dafür ist er auch nicht gedacht. Die Gewerkschaften werden weiter für faire Löhne kämpfen." Der DGB
fordert ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten", sagte Frenzer-Wolf.
Die gewerkschaftlichen Frauenausschüsse haben das Thema Minijob aufgegriffen und in einer Performance mit einigen Echtanzeigen für Minijobs sehr eindrucksvoll aufgezeigt: Minijobs sind Maximist.
Letzte Änderung: 23.03.2015