Warnstreiks in Stuttgart
"Die Arbeitgeber spielen sich beim Thema Altersteilzeit gerade als Zuchtmeister der Nation auf, die die Menschen zwingen wollen, bis 67 arbeiten zu müssen", kritisierte Uwe Meinhardt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall
Stuttgart heute Vormittag auf einer Kundgebung vor dem Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen mit über 7.000 Teilnehmern.
Sie wollen aus dem Tarifvertrag für Flexible Altersübergänge aussteigen, denn es sei für sie ein unerträglicher Gedanke, dass Menschen selbst entscheiden und bestimmen dürfen, wann sie in Rente gehen. Auch
beim Thema Bildungsteilzeit und Geld müssten sich die Arbeitgeber deutlich nach vorne bewegen.
"Heute überschlagen sich die Meldungen um Dieter Zetsche und die Super-Zahlen, die der Daimler-Konzern schreibt. Wer entwickelt, baut und bringt die Autos aber auf den Markt? Das sind die Beschäftigten in der Metall- und
Elektroindustrie, denen ein fairer Anteil dieses Erfolges zusteht", sagte Uwe Meinhardt und fügt hinzu: "Der private Konsum ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Mit dieser Meinung stehen wir als IG Metall nicht
alleine da, sondern bekommen Rückendeckung von der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank, die sagen: Die Löhne müssen in Deutschland steigen - da passt unsere Forderung nach 5,5 Prozent perfekt rein."
Die IG Metall Stuttgart hat am heutigen Freitag die Beschäftigten der Daimler-Werke in Sindelfingen, Untertürkheim, Mettingen, Hedelfingen und die Daimler-Zentrale zu Warnstreiks aufgerufen sowie den Maschinenbauer Coperion und die Beschäftigten von Schnorr und Faulhaber. Insgesamt beteiligten sich über 11.400 an den mehrstündigen Warnstreiks. Die Beschäftigten kehrten nach den Kundgebungen nicht mehr an ihre Arbeitsplätze zurück.
Letzte Änderung: 07.02.2015