Erste Warnstreiks
Mit insgesamt über 12.500 Teilnehmern auf Kundgebungen vor dem Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen und dem Porsche-Werk in Zuffenhausen ist die IG Metall Stuttgart in die Warnstreikphase gestartet. Früh morgens um 3.30 Uhr hatte
die komplette Nachtschicht, 500 Beschäftigte, des Daimler-Werkes in Sindelfingen die Arbeit niedergelegt. Um 9.30 Uhr war die Früh- und Normalschicht des Werkes aufgerufen. Es sammelten sich über 9.000 Beschäftigte
vor dem Werkstor.
"Das Angebot der Arbeitgeber würde Reallohnverlust für die Be-schäftigten der Metall- und Elektroindustrie bedeuten. Das ist volkswirtschaftlicher Irrsinn und provoziert zu Warnstreiks. Wir sind auch auf einen Streik gut
vorbereitet - das sollten die Arbeitgeber wissen. Wir erwarten bei der nächsten Verhand-lungsrunde ein deutlich besseres Angebot", sagte Ergun Lümali, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes
Sindelfingen auf der Kundgebung.

Auch die Beschäftigten bei Porsche taten ihren Ärger kund und folgten dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik. Uwe Hück, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Porsche AG, erklärte vor 3.000 Teilnehmern: "Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr verärgert über das Angebot: 1,9 Prozent akzeptieren sie nicht. Die Ar-beitgeber spielen mit dem Feuer - wenn sie so weiter machen, gehen hier bald die Lichter aus. Eins muss klar sein in unserer sozialen Demokratie: Verteilungsfragen sind Machtfragen. Ich glaube, der Arbeitgeber hat das noch nicht verstanden. Wir ha-ben die Macht in der Hand - wir müssen sie jetzt für soziale Gerechtigkeit einsetzen."
Letzte Änderung: 06.05.2013