IG Metall zieht Jahresbilanz

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22.01.2013 Großes Plus bei Mitgliedern, erfolgreiche Tarifpolitik und Stärkung der Fläche

Die IG Metall hat erneut einen Mitgliederzuwachs erzielt, ihre Beitragssituation weiter verbessert und ihre Durchsetzungsfähigkeit maßgeblich gesteigert, erklärten Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, und Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, auf der Jahrespressekonferenz der IG Metall am Dienstag in Frankfurt. Zum Ende des Jahres 2012 betrug die Zahl der Mitglieder 2.263.707. Damit stieg sie im Vergleich zum Vorjahr um 17.947. Die Zahl der Betriebsangehörigen erhöhte sich auf 1.546.957. "Unser Ergebnis in 2012 zeigt: Wir haben unser Ziel erreicht, mehr Kraft in der Fläche zu entwickeln, vor Ort und in den Betrieben stärker zu werden. Mitgliederstärke macht uns durchsetzungsfähig", betonte Huber.

Im laufenden Jahr rechnet die Gewerkschaft mit einer leichten wirtschaftlichen Erholung. Der private Konsum müsse ein stärkerer Wachstumstreiber werden. "Für die Ausweitung der privaten Konsumausgaben in 2013 sind zwei Faktoren Voraussetzung: Eine stabile Arbeitsmarktlage und ein hohes Beschäftigungsniveau auf der einen Seite sowie angemessene Entgelterhöhungen für die Beschäftigten auf der anderen Seite. Die IG Metall ist sich dessen bewusst", sagte Huber.

Mit Blick auf den Bundestagswahlkampf sagte Huber, die IG Metall werde als Einheitsgewerkschaft keine Wahlempfehlung aussprechen. "Die IG Metall erwartet von allen Parteien verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Beschäftigten. Dazu gehört ein flächendeckender Mindestlohn ebenso wie die Möglichkeit zur Kurzarbeit für Leiharbeiter. Der Niedriglohnsektor muss mit allen verfügbaren Mitteln eingedämmt werden", forderte Huber. Ein weiterer politischer Schwerpunkt sei der flexible Altersausstieg für die Beschäftigten. Die Gewerkschaft werde die Frage nach der Zukunft der Arbeit zum Maßstab für alle Parteien machen. "Wir werden die Beschäftigten bundesweit direkt befragen. Wir wollen diese Befragung bis Anfang April abschließen. Mit den Anforderungen der Beschäftigten werden wir die Politik bei regionalen Veranstaltungen vor der Bundestagswahl konfrontieren", kündigte Huber an.

Mit der tariflichen Regelung zur Leiharbeit, mehr Mitbestimmung für Betriebsräte sowie der Übernahmeregelung für junge Ausgebildete seien wichtige Schritte zu mehr Gerechtigkeit und Sicherheit gelungen, sagte Wetzel. Im Rahmen der Kampagne "Arbeit: sicher und fair" werde die IG Metall in den kommenden Monaten das Thema Werkverträge anpacken. "Der Anteil derer, die morgens durchs Werkstor gehen, aber nicht mehr bei dem Unternehmen dessen Firmenschild über dem Werkstor hängt beschäftigt sind, wird von Tag zu Tag größer und die Arbeitsbedingungen für viele schlechter." Diese ungerechten Unternehmensstrategien werde die IG Metall nicht akzeptieren und zum Thema in den Betrieben und auf politischer Ebene machen.

Die gute Entwicklung bei Mitgliedern und Beiträgen werde mit Investitionen in Zukunftsprojekte weiter unterstützt. "Wir haben die IG Metall umgebaut, mit dem Ziel, über einen Investitionsfonds jährlich rund 20 Millionen Euro für Erschließungsaktivitäten zur Verfügung zu stellen." Im vergangenen Jahr seien bereits knapp 60 Projekte angeschoben und über 90 neue Mitarbeiter/innen zur Unterstützung in der Fläche eingestellt worden. "Hier ist eine Dynamik entstanden, die große Chancen für eine gute Zukunft der IG Metall eröffnet", sagte Wetzel. Auch die Finanzentwicklung der IG Metall sei weiterhin positiv. Die Beitragseinnahmen betrugen in 2012 rund 481 Millionen Euro. Damit sei das gute Ergebnis des Vorjahres nochmals um 22 Millionen Euro gesteigert worden.

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Die IG Metall Baden-Württemberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Zum positiven Tarifergebnis vom Frühjahr 2012, dass den Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ein Plus von 4,3 Prozent in den Geldbeuteln bescherte, kommen auch noch steigende Mitgliedszahlen. So waren Ende Dezember des vergangenen Jahres 3.549 Menschen mehr Mitglied der Gewerkschaft, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 0,9 Prozent entspricht. Insgesamt kommt die IG Metall in Baden-Württemberg somit auf rund 420.000 Mitglieder und bleibt damit die mit Abstand mitgliederstärkste Einzelgewerkschaft im Südwesten. Die Entwicklung bestätigt somit einen seit 2010 anhaltenden Trend.
Insgesamt konnte die Zahl der Neuaufnahmen über das Jahr 2012 hinweg um über 14 Prozent im Vergleich zu 2011 auf 24.951 gesteigert werden. Gleichzeitig ist die Zahl der Abgänge (Austritte und Streichungen) zurückgegangen.
IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Die IG Metall präsentiert sich als moderne, starke und durchsetzungsfähige Interessenvertretung der abhängigen Beschäftigten. Das erkennen die Menschen und das macht uns attraktiv, insbesondere auch für junge Leute." Rund 40 Prozent der Neuaufnahmen kommen aus dem Bereich der Jugend. Insgesamt sind über 45.500 Mitglieder unter 27 Jahren, ein Plus von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Positiv entwickelt sich auch der Anteil der Angestellten, der im Vergleich zu 2011 um 3,2 Prozent zugelegt hat. Bezogen auf die Auszubildenden ist deren Anteil an den Gesamtmitgliedern im vergangenen Jahr um fast 2 Prozent gestiegen.
Hofmann: "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Es gelingt uns zunehmend den Wandel in den Beschäftigtenstrukturen auch bei den Mitgliedern nachzuzeichnen. Positive Mitgliederzahlen stärken uns auch den Rücken für die kommende Tarifrunde."

Letzte Änderung: 22.01.2013