Gleiches Geld für gleiche Arbeit

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16.02.2012 Ergänzungstarifgemeinschaft Arbeitnehmerüberlassung in Baden-Württemberg

Die IG Metall und ausgewählte Leiharbeitsunternehmen haben in Baden-Württemberg eine Ergänzungstarifgemeinschaft für Arbeitnehmerüberlassung ins Leben gerufen. Das gab die Gewerkschaft heute in Stuttgart bekannt. Zusammen mit den Verleihunternehmen habe man in einem Ergänzungstarifvertrag einen tariflichen Rahmen für die Vergütung von Leiharbeitnehmern, die in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie eingesetzt werden, geregelt.
IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Das ist ein wichtiges Signal. Wir haben zwar inzwischen in vielen Betrieben Vereinbarungen, in denen die Bezahlung von Leiharbeitern geregelt ist. Aber es gab für die Leiharbeiter keinen individuellen und einklagbaren Anspruch. Das ändert sich jetzt zumindest für die Leiharbeiter, die bei einem Verleiher arbeiten, der Mitglied der Ergänzungstarifgemeinschaft ist."
Von dem Ergänzungstarifvertrag profitieren einige Tausend Leiharbeitsbeschäftigte, die u.a. bei Neue Arbeit, MYPEGASUS, Internationaler Bund (IB), Weitblick oder Gabis beschäftigt sind.
Der Ergänzungstarifvertrag regelt für die Beschäftigten der Verleihfirmen ab dem ersten Tag ein Entgelt, das dem des Entgeltrahmentarifvertrages auf Basis einer 35-Stunden-Woche entspricht. Zudem wird darin ein Anspruch auf 30 Tage Urlaub sowie auf Mehrarbeits- und Feiertagszuschläge geregelt.
Hofmann: "Gleiches Geld für gleiche Arbeit - da kann es keine Kompromisslinie geben. Bisher verweigern sich die großen Arbeitgeberverbände der Leiharbeit einer solchen Regelung. Dies ist skandalös. Die Verdrängung von festen Jobs durch Leiharbeit muss ein Ende haben. Ob und unter welchen Bedingungen Leiharbeit in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie stattfindet und wann Leiharbeiter die Chance auf eine Festeinstellung haben, darüber verhandeln wir weiter mit Südwestmetall."

Letzte Änderung: 16.02.2012