Annahme verweigert!

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11.11.2010 22.000 Stuttgarter Metaller stimmen für den Kurswechsel

Unter dem Motto "Annahme verweigert: Wir schicken das Sparpaket zurück nach Berlin" haben in den letzten drei Wochen über 22.000 Beschäftigte aus Stuttgarter Metall- und Elektrobetrieben für einen Kurswechsel gestimmt. Gesammelt wurden die Karten in Kartons mit dem Aufdruck "Sparpaket". Auf der landesweiten Kundgebung am kommenden Samstag, 13. November in Stuttgart werden die "Sparpakete" per LKW nach Berlin geschickt.

"Wir hatten in 36 Betrieben der IG Metall Stuttgart Aktionen", resümiert Hans Baur, Geschäftsführer der IG Metall Stuttgart. Zu Jugend- und Betriebsversammlungen kamen Tagesschulungen, Info-Stände und Verteil-Aktionen von Abstimmungskarten vor den Werkstoren hinzu. "Der Ansturm auf diese Karten war so groß, dass wir zwei Mal nachbestellen mussten. Wir senden am kommenden Samstag, 13. November 22.000 Abstimmungskarten in Sparpaketen nach Berlin zurück. Das bedeutet einen Rücklauf von etwa 25 Prozent."

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Es bestehe bei den Beschäftigten nach wie vor eine breite Ablehnung der Rente ab 67, da sich kaum einer vorstellen könne, bis 67 zu arbeiten. "Die Menschen wissen, dass es sich bei der Rente ab 67 um ein verstecktes Rentenkürzungsprogramm handelt." Und auch die Reform des Gesundheitssystems widerspricht dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Metaller. Viele hätten begriffen, in welche Richtung sich der Staat mit der Einführung der "kleinen Kopfpauschale" und dem Einfrieren des Arbeitgeberanteils bewege.

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"Das Thema Leiharbeit rückt immer mehr in das Bewusstsein der Menschen. Viele lehnen Leiharbeit als Arbeitsverhältnis ab", berichtet Baur. Ein Dauerproblem bleibe das Thema Ausbildung und Übernahme. "Wir haben in diesem Jahr in unseren Betrieben zehn Prozent weniger Ausbildungsplätze als im Vorjahr. Wobei die Anzahl der dual Studierenden konstant geblieben ist." Der Abbau von Ausbildungsplätzen erfolgte vor allem in der gewerblich-technischen Ausbildung.

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"Diese Form der Krisenbewältigung, ein Sparpaket für den kleinen Bürger, widerspricht dem Gerechtigkeitssinn vieler Menschen", sagt Baur. Das zeige der Rücklauf der Abstimmungskarten und das Feedback, das die betrieblichen Funktionäre erhalten haben. "Wir rechnen damit, dass bis zu 10.000 Teilnehmer nur aus den Stuttgarter Metall-Betrieben zu der Kundgebung am kommenden Samstag nach Stuttgart kommen."

Letzte Änderung: 11.11.2010