Über 2500 Auszubildende der Metall- und Elektroindustrie sind dem Aufruf der IG Metall in Stuttgart gefolgt und haben auf die Probleme junger Menschen in der heutigen Arbeitswelt aufmerksam gemacht. Auf gelben Bällen haben sie ihre Forderung nach fairem Entgelt, mehr Ausbildungsplätzen und einer Übernahme nach der Ausbildung drauf geschrieben und den Stuttgarter Marktplatz in ein gelbes Meer verwandelt.

Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall prangerte Wirtschaft und Politik dafür an, dass sie die Zukunftsaussichten der Jugend verschlechtern. "Bildung, Ausbildung, ein sicherer Job, ein gutes Leben - seit Jahren stehen die Hoffnungen einer ganzen Genereation auf der Streichliste neoliberaler Politik", sagte Wetzel heute Mittag in Stuttgart. Die Wirtschaftskrise habe diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. "Die IG Metall akzeptiert nicht, dass die junge Generation weiter in die Perspektivlosigkeit rutscht."

Der Arbeitsmarkt müsse reguliert, Ausbildung und Übernahme für die jungen Menschen gesichert werden. "Befristete und prekäre Beschäftigungsverhältnisse verbauen der jungen Generation die Zukunft", kritisierte Wetzel. Besonders junge Menschen seien überproportional hoch von Leiharbeit betroffen. Die Arbeitgeber missbrauchten die Leiharbeit, um eine billige Reservearmee zu installieren, die sie schnell wieder loswerden könnten. "Die beste Leiharbeit ist die, die nicht stattfindet."

Uwe Hück, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Porsche AG, sieht die Wirtschaft in der Pflicht: "Wenn junge Menschen nur befristet oder in Leiharbeit beschäftigt werden, nimmt man ihnen die Chance auf eine gute Zukunft." Bei Porsche, so Hück, werden jedes Jahr alle 100 Azubis unbefristet übernommen.

Auf der Kundgebung in Stuttgart waren Teilnehmer aus Esslingen, Göppingen-Geislingen, Ludwigsburg, Neckarsulm, Reutlingen, Stuttgart, Tauberbischofsheim, und Waiblingen.

Bilder: Graffiti