Die Straße der Kurzarbeit

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02.04.2010 Die Straße der Kurzarbeit, eine 45-minütige Dokumentation Im SWR-Fernsehen am Mittwoch, den 7. April 2010, um 20.15 Uhr

Der Absturz kam aus heiterem Himmel. Noch im Jahr 2008 freuten sich die Unternehmen entlang der B 10 von Stuttgart bis Göppingen über volle Auftragsbücher. In großem Umfang mussten zu den Stammbelegschaften Leiharbeiter angeheuert werden, um das Produktionsvolumen überhaupt abarbeiten zu können. Mercedes und Porsche, Bosch, Eberspächer oder Mahle, um nur einige zu nennen, machten Geschäfte wie noch nie zuvor. Bis Ende 2008. Dann war Schluß. Radikal. Bis zu 70 Prozent weniger Umsatz ließ die Maschinen in den Werkshallen nahezu schlagartig stillstehen. Tausende Mitarbeiter wurden in die Kurzarbeit geschickt, manche Firmen stürzten quasi über Nacht in die Pleite. Alle Hoffnungen konzentrierten sich auf einen baldigen Aufschwung. Doch der kam nicht.

Ein Jahr später, Ende 2009, war die Situation der Firmen unverändert. Leere Auftragsbücher, stillstehende Maschinen, gespenstische Stille in den Werkshallen. Über 80.000 Menschen entlang der B 10 sind inzwischen in Kurzarbeit, sitzen daheim und hoffen auf einen Anruf, der sie zurück zur Arbeit ruft. Bisher warten sie vergeblich. Wir begleiten in unserer Dokumentation drei Monate lang Mitarbeiter, Gewerkschafter und Arbeitgeber bei ihrem verzweifelten Kampf gegen den wirtschaftlichen Niedergang. Wir erleben das bange Hoffen der kurzarbeitenden Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz, die kämpferischen Aktionen der Gewerkschaften und Betriebsräte für mehr Unterstützung durch den Staat und die Banken, das verzweifelte Bemühen der Arbeitgeber, ihre Belegschaften mit Kurzarbeit durch die Krise zu bringen, um beim nächsten Aufschwung sofort an alte Zeiten anknüpfen zu können. Doch die alten Zeiten wollen bisher nicht zurückkommen. Das Bangen, Hoffen und Kämpfen an der B 10 geht weiter.

Letzte Änderung: 31.03.2010