BEHRler kämpfen für Ihre Arbeitsplätze
Unter dem Motto "Feuerbach blutet aus - vom Industriestandort zur Industrieruine" versammelten sich heute über 1500 Metallerinnen und Metaller vor dem Verwaltungsgebäude der Firma Behr in Feuerbach zu einer Informationsveranstaltung der IG Metall Stuttgart. Gemeinsam protestierten sie gegen den geplanten Stellenabbau am Behr-Standort.
"Seit gestern ist eines der irrwitzigsten Zockerspiele in Deutschland wieder erlaubt: der Handel mit Leerverkäufen. Wir erleben, wie die Untoten ihre Krallen wieder aus den Gräbern strecken", kritisierte Uwe Meinhardt, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart auf der Kundgebung. "Diese Zombies werden nicht von alleine untergehen - da werden wir nachhelfen müssen."
Vor anderthalb Jahren teilten Vorstände und Geschäftsführer ihren Belegschaften mit, man wolle gemeinsam durch diese Krise gehen. "Heute", so Meinhardt, "wollen sie das nicht mehr ganz so gemeint haben und missbrauchen die Krise, um nach und nach die Produktionsarbeitsplätze in der Region abzubauen. Wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz - bei Behr und in der Region."

Insgesamt sollen bis zu 440 Arbeitsplätze im Inland wegfallen. Neben Stuttgart sollen in Kornwestheim bis zu 150 der 380 Arbeitsplätze sowie in Kirchberg 90 von 330 Stellen gestrichen werden. In Stuttgart, hier arbeiten derzeit etwa 2100 Beschäftigte, werden Ölkühler und Großkühler für die Industrietechnik hergestellt, 220 Arbeitsplätze in der Produktion sind gefährdet; in Kornwestheim thermostatische Regelgeräte und in Kirchberg Heizungs- und Klimaanlagen für Pkw und Lkw.

An der Kundgebung nahmen Delegationen der Daimler-Betriebe aus Untertürkheim und Sindelfingen teil sowie der Behr-Standorte in Kornwestheim, Kirchberg, Neustadt und Schwäbisch Hall. Ebenfalls waren Beschäftigte der Zulieferer-Betriebe Mahle, Mann und Hummel, ZF Lenksysteme und Modine anwesend.
Fotos: Graffiti
Letzte Änderung: 31.01.2011