Sindelfingen 2020

Vorschaubild

10.12.2009 Unternehmensleitung und Betriebsrat haben sich auf eine Vereinbarung zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze am Daimler-Standort Sindelfingen bis 2020 verständigt.

Unternehmensleitung und Betriebsrat haben sich auf eine Vereinbarung zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Sindelfingen bis 2020 verständigt. Der Vorstand hatte am 1.12.2009 beschlossen, die C-Klasse vom Standort Sindelfingen abzuziehen und an andere Produktionsstandorte zu verlagern.

Mit der Vereinbarung ‚Sindelfingen 2020' ist es dem Betriebsrat, der IG Metall und der Belegschaft gelungen, die Arbeitsplätze bis 2020 zu sichern", erklärt Uwe Meinhardt, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart. "Wir haben uns als Arbeitnehmervertreter erfolgreich durchgesetzt."

Die Entscheidung die C-Klasse zu verlagern sei zwar, aus Sicht der IG Metall und des Betriebsrates, eine Fehlentscheidung, doch die Zusage, dass Sindelfingen Produktionsstandort der Mercedes-Benz Oberklasse bleibe, trage zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze bei. "Die Daimler-Beschäftigten haben in den vergangenen zehn Tagen eine Welle der Solidarität ausgelöst, die über die Grenzen Stuttgarts und Sindelfingens hinausging", würdigt Meinhardt die Belegschaft. Das zeige allein die Anzahl der Solidaritätsschreiben, die man aus der ganzen Republik und aus der Region erhalten habe. "Ohne den Einsatz und den Druck der Belegschaft wäre dieses Verhandlungsergebnis nicht zustande gekommen. Es gilt unser viel zitierter Spruch, "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren" - die Metaller haben gewonnen."

Inhaltsbild

"Sindelfingen 2020" schließt für die rund 37.000 Beschäftigten am Standort betriebsbedingte Kündigungen bis 2020 aus. Die Vereinbarung schreibt fest, dass Sindelfingen Produktionsstandort der Mercedes-Benz Oberklasse ist. In der Vereinbarung ist außerdem die Schaffung von mindestens 2.700 neuen Arbeitsplätzen in Sindelfingen durch konkret beschriebene zusätzliche Produkte und Aufgaben in Sindelfingen konkret geregelt. Dazu gehören neben der Produktion des SL z.B. die Fertigung der Guard G-Klasse und zusätzlicher Werkzeuge, das Wachsen von Fahrzeugen sowie die Eigenfertigung der Sitze aller in Sindelfingen gefertigten Fahrzeuge. In Sindelfingen wird außerdem ein Kompetenzzentrum für Leichtbau (Karosserieteile) aufgebaut. Unternehmen und Betriebsrat generieren darüber hinaus weitere Insourcing-Projekte. Die Vereinbarung sichert ab, dass bei Versetzungen in einen anderen Bereich die entsprechende Qualifizierung der Beschäftigten rechtzeitig erfolgt.

Gemäß der Vereinbarung "Sindelfingen 2020" gibt es im Produktionswerk Sindelfingen bis einschließlich 2015 keine Begrenzung der Anzahl von Altersteilzeitvereinbarungen mehr. Die heute vereinbarten Ausbildungszahlen in Sindelfingen werden künftig nicht unterschritten und die Übernahme der Auszubildenden ist gesichert. Vereinbarungen zum freiwilligen Ausscheiden (Abfindungen) werden zu den heutigen attraktiven Konditionen weiter angeboten. Für Frühpensionierungen gibt es verbesserte Kontingente.

Das Personalkonzept, das die bis 2014 (Abzug der C-Klasse) notwendigen Personalmaßnahmen im Detail regelt, wird gemeinsam von Unternehmen und Betriebsrat erarbeitet.

Inhaltsbild

Alle Arbeitsplätze am Standort Sindelfingen bis 2020 vertraglich gesichert

- Vereinbarung "Sindelfingen 2020" sichert die Beschäftigung trotz Abzug der C-Klasse
- Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für rund 37.000 Beschäftigte am Standort Sindelfingen
- Sindelfingen ist der Produktionsstandort für die Fahrzeuge der Oberklasse
(S- und E-Klasse einschließlich Derivate)
- Schaffung von mindestens 2.700 neuen Arbeitsplätzen konkret festgeschrieben, Generierung weiterer Insourcing-Projekte gemeinsam mit dem Betriebsrat
- In Sindelfingen wird Kompetenzzentrum für Leichtbau (Karosserieteile) aufgebaut Großzügiger Umgang mit Altersteilzeitvereinbarungen
- Bisher vereinbarte Ausbildungszahlen werden nicht unterschritten,
Auszubildende werden auch künftig übernommen
- Freiwillige Ausscheidensvereinbarungen nach heutigen Konditionen möglich, verbesserte Kontingente für Frühpensionierungen

Letzte Änderung: 10.12.2009