Tagung zur Dualen Hochschule

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30.04.2009 Seit März ist die Berufsakademie die Duale Hochschule BaWü. Was dahintersteckt und welche Bedeutung dies für die betriebliche Arbeit hat diksutierten JAVis und Betriebsräte aus Stuttgart

Am 22. April 2009 fand im SSB in Stuttgart-Degerloch die Tagung der IG Metall Stuttgart mit dem Thema "Duales Studium im Betrieb gestalten" statt.

Es ist viel Bewegung in der derzeitigen Hochschullandschaft in Baden-württemberg. Aus Sicht der betrieblichen Interessenvertreter als auch der IG Metall ist die Umwandlung der Berufsakademie in die Duale Hochschule Baden-Württemberg ein mit Aufmerksamkeit zu verfolgendes Thema. Schließlich ist das Thema Berufsakademie noch in tarifpolitischer Hinsicht brandaktuell. Die tarifliche Schlichtungsstelle zur Klärung der Frage der Tarifzuständigkeit der Dual Studierenden ist einberufen und wird hoffentlich in Kürze erste Ergebnisse liefern. Begleitet wird dieser Vorgang durch eine Klage des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, der die Zuständigkeit der tariflichen schlichtungsstelle in Frage stellt.

Dr. Heidrun Jahn

Aus Sicht vieler Interessenvertreter ist dies zwar wichtig, aber nur am Rande von Interesse. Unabhängig davon, wie sich Südwestmetall und die IG Metall BaWü einigen werden, steigen die Zahlen der Dual Studierenden in den Betrieben kontinuierlich. Dies bringt viele Interessenvertretungen aufs betriebliche Parkett, denen es wichtig ist, die betrieblichen Ausbildungsbedingungen von dual Studierenden mit zu gestalten. Denn weiterhin gilt in vielen Betrieben die Willkür der Arbeitgeber in der Gestaltung der Ausbildungs- und Entgeltbedingungen von Dual Studierenden.

Marion von Wartenberg

Der bildungspolitische Rahmen, in dem sich die DHBW befindet, wird gegeben durch den Bologna-Prozess - einen breit angelegten transnationalen Reformprozess im europäischen Hochschulraum. Dieser ist Bestandteil der europäischen Lissabon-Strategie. Parallel zum
Bologna-Prozess umschreibt der Kopenhagen-Prozess ähnliche Reformvorhaben im Bereich der europäischen Berufsbildung.

Beide Prozesse, Bologna und Kopenhagen bestimmen zum Teil schon heute die betriebliche Ausbilduing und werden in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit an praktischer Bedeutung gewinnen. Frau Dr. Heidrun Jahn, von der BMA Consultingagentur, Berlin und Mitglied des gewerkschaftlichen Gutachternetzwerks zur Akkreditierung von Hochschulstudiengängen referierte daher zum Bologna-Prozess und zu parallelen Entwicklungstendenzen im Bereich des sekundären und tertiären Bildungsbereichs.

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Die Umwandlung der Berufsakademie in die Duale Hochschule betrifft auch die Selbstverwaltungsorgane der DHBW. Das ehemalige Kuratorium weicht nun einer Struktur von Aufsichtsrat und Vorstand. Die gewerkschaftliche Mitbestimmung wurde in diesem Umwandlungsprozess leider zu unserem Ungunsten verändert. Marion von Wartenberg, stellvertretende Landesvorsitzende des DGB Baden-Württemberg und Mitglied des Gründungsaufsichtsrates informierte diesbezüglich.

Der wohl interessanteste Teil der Tagung widmete sich der betrieblichen Situation von Dual Studierenden im Betrieb und den damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten der betrieblichen Interessenvertretung. Im Zuge der Diskussionen wurde klar, dass das Thema DHBW auch in Zukunft noch viele Fragen und Möglichkeiten eröffnen wird.

Die Gemeinsame Absicht der Teilnehmer/-innen ist es, noch dieses Jahr einen weiteren gemeinsamen Termin zu vereinbaren, bei dem der Fokus auf konkrete betriebliche Arbeitsvorhaben gerichtet werden soll und eine Diskussionsplatform zu aktuellen Erfahrungen geboten wird.

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Letzte Änderung: 30.04.2009