Einigung bei Eberspächer

10.04.2009 Vier Tage lang boykottierten die Beschäftigten der Firma Eberspächer die Werkseinfahrt zu ihrem Betrieb.

Sie protestieren gegen ihre Geschäftsführung, die in einer Nacht- und Nebelaktion und hinter den Rücken der Beschäftigten die Maschinen entferne ließ. Am späten Donnerstagabend, 9. April 2009, wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall ein Eckpunktepapier unterzeichnet.

"Angesichts der schwierigen Lage haben wir das Beste für unsere Kolleginnen und Kollegen bei Eberspächer rausgeholt", erklärt Detlef Schwoon von der IG Metall Stuttgart. Er bedauert sehr, dass es nicht möglich gewesen ist den Standort zu erhalten, oder Ersatzarbeitsplätze für die 54 betroffenen Beschäftigten in einem anderen Werk zu finden. "Die Belegschaft ist mit dem Ergebnis, das wir verhandelt haben, zufrieden."
 

In dem Eckpunktepapier ist geregelt, dass alle 54 Beschäftigte für ein Jahr, zum 1. Mai 2009, in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft eintreten können. Während dieses Zeitraumes erhalten sie ein monatliches Entgelt von 85 Prozent des letzten Nettolohnes.
Jeder Beschäftige erhält zudem eine Abfindung. Diese wird nach Altersfaktor, Betriebszugehörigkeit, Schwerbehinderungsgrad oder unterhaltspflichtige Kinder errechnet. Im Durchschnitt sind das etwa 42.000 Euro. "Darin enthalten ist ein ‚Werkschließungsbonus' von 10.000 Euro", erläutert Schwoon.

"Dieses Ergebnis hätten wir nicht erzielt, wenn die Belegschaft nicht die Kraft und die Entschlossenheit gehabt hätte, das Werk vier Tage lang zu besetzen", sagt Schwoon. Auch der öffentliche Druck und die Solidarität der Menschen haben zu diesem Ergebnis beigetragen.

Letzte Änderung: 10.04.2009