Konflikt verschärfen
Sindelfingen - Die fünfte Tarifverhandlung über eine neue Altersteilzeit für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie wurde in Sindelfingen in der Nacht nach rund sieben Stunden ergebnislos abgebrochen. "Die Bewegung der Arbeitgeber am Verhandlungstisch war enttäuschend", bewertet IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann den Verhandlungsverlauf. Noch immer hielten die Arbeitgeber an ihrer skandalösen Einschränkung des Zugangs für belastete Arbeitnehmer fest, kritisierte er.
Für kommenden Montag ist in Sindelfingen ein weiterer Verhandlungstermin geplant. Für Hofmann macht eine weitere Verhandlung allerdings nur dann Sinn, "wenn auch substanzielle Fortschritte möglich sind." Ohne entsprechende
Signale der Arbeitgeber behalte er sich vor, den Termin platzen zu lassen, so Hofmann. "Wir brauchen keine Einigung um jeden Preis. Wir sind auch in der Lage den Konflikt weiter zu verschärfen."
Für kommende Woche (Dienstag oder Mittwoch - der genaue Termin wird baldmöglichst bekannt gegeben) beruft die IG Metall außerdem eine Sitzung der Großen Tarifkommission ein, um dort das weitere Vorgehen zu besprechen.
Unterdessen laufen die Warnstreiks weiter. Auch während der gestrigen Verhandlungen sind erneut rund 6.000 Beschäftigte der Spät- und Nachtschichten u.a. bei Audi in Neckarsulm, Maquet und Coperion Werner & Pfleiderer
den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben sich an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt haben sich im Bezirk somit bisher 170.000 Beschäftigte an Aktionen für eine neue tarifliche Altersteilzeit beteiligt.
Pressemitteilung des Bezirkes Baden-Württemberg vom 19. Juni 2008

Warnstreikaktion bei Porsche am 18. Juni 2008

Warnstreikation bei Mahle, gemeinsam mit Foxboro Eckardt, am 19. Juni 2008.
Letzte Änderung: 19.06.2008