Tarifergebnis im Kfz-Handwerk

IG Metall - Kfz-Tarifrunde

28.05.2025 Kfz-Handwerk: Tarifergebnis für 55.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg erzielt.

Im baden-württembergischen Kfz-Handwerk wurde in der Nacht zum heutigen Mittwoch ein neuer Tarifabschluss erzielt. Nach monatelangen Verhandlungen und massiven Warnstreiks in vielen Regionen steigen die Entgelte zum 1. Juli 2025 um 2,3 Prozent, die Ausbildungsvergütungen um 80 Euro. Zum 1. August 2026 folgen weitere 3,3 Prozent, welche ebenso für die Auszubildenden gelten. Am 05.06. wird die große Tarifkommission über dieses Ergebnis entscheiden.

Neben den Entgeltsteigerungen wurde auch ein zusätzlicher Schritt in Richtung Flexibilisierung erreicht: Beschäftigte haben künftig die Möglichkeit, bis zu fünf Arbeitstage pro Jahr unbezahlt freizunehmen, indem sie dafür auf Teile ihres Entgelts verzichten. Die Freistellungstage werden analog zu Urlaubstagen behandelt und individuell auf Antrag gewährt. Der Abzug erfolgt in dem Monat, in dem die Freistellung genommen wird. Gezahlt wird an diesen Tagen weder eine tarifliche noch eine übertarifliche Vergütung.

Darüber hinaus haben sich die Tarifparteien auf eine Gesprächsverpflichtung verständigt: In den kommenden Monaten soll gemeinsam über die Weiterentwicklung und Modernisierung des bestehenden Entgeltsystems im Kfz-Handwerk verhandelt werden. Ziel ist es, eine zeitgemäße Struktur zu schaffen, die den Anforderungen von Beschäftigten und Betrieben gleichermaßen gerecht wird.

In der Region (Stuttgart, Esslingen, Göppingen/Geislingen, Ludwigsburg/Waiblingen) sind ca. 7.300 Menschen in ca. 70 Betrieben des KfZ-Handwerks beschäftigt. In Baden-Württemberg sind rund 55.000 Menschen im Kfz-Handwerk beschäftigt - in Werkstätten und Autohäusern, die das Rückgrat unserer Alltagsmobilität bilden. Die Branche steht dabei vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, Elektromobilität und Fachkräftemangel verändern die Anforderungen massiv.

Dass es überhaupt zu diesem Abschluss kommen konnte, ist dem Engagement der Beschäftigten zu verdanken: In mehreren Bundesländern hatten sich zehntausende Kolleginnen und Kollegen an Warnstreiks beteiligt - auch in Baden-Württemberg. Die Geschlossenheit und Entschlossenheit der Beschäftigten hat den notwendigen Druck auf die Arbeitgeber aufgebaut.

Letzte Änderung: 17.07.2025