Großwäschereien: Warnstreiks verschärft
Im Tarifkonflikt der textilen Dienstleistungsbranche hat die IG Metall Stuttgart am Montagmorgen zu einem Warnstreik beim Textil-Dienstleister MEWA in Weil im Schönbuch aufgerufen. Hintergrund ist das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite in der dritten Verhandlungsrunde Mitte Juni.
Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags anlässlich der vierten Verhandlungsrunde am 7. Juli legten die Beschäftigten die Arbeit nieder und versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Betriebsgelände.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der textilen Dienstleitungsbranche eine Entgelterhöhung von 6 Prozent, mindestens jedoch 180 Euro monatlich für die unteren Entgeltgruppen. Zudem verlangt sie eine verbesserte Regelung zur Altersteilzeit, insbesondere angesichts der hohen körperlichen Belastung durch Hitze und Stress in der Branche.
"Das aktuelle Angebot greift zu spät, ist zu niedrig und läuft zu lange", kritisierte Nora Leser, zuständige Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Stuttgart, "Wir stehen hier für die Zukunft der Beschäftigten sowie der Branche. Nicht nur die Belegschaft braucht bessere Einkommen, sondern auch die Unternehmen, die um Fach- und Arbeitskräfte ringen. Wir brauchen eine Tariferhöhung bei den Textilen Dienstleistern, die sich gewaschen hat!" so Leser weiter.
Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde am 16. Juni im hessischen Dietzenbach keine Lohnerhöhung bis Jahresende, lediglich eine Lohnerhöhung ab Januar 2026 um mindestens 50 Euro bzw. 1,9 Prozent angeboten, mit einer weiteren Steigerung um 2,2 Prozent ab 2027. Eine Erhöhung der Zahl der Anspruchsberechtigten für Altersteilzeit wurde abgelehnt.
Die textile Dienstleistungsbranche beschäftigt bundesweit rund 23.000 Menschen, unter anderem in Großwäschereien für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Gastronomie und Berufsbekleidung.
Letzte Änderung: 07.07.2025