1. Mai in Stuttgart
Unter dem Motto "Mach dich stark mit uns!" begingen zahlreiche Gewerkschafter*innen, darunter viele Metaller*innen in Stuttgart den Tag der Arbeit. Der DGB hatte zur Kundgebung auf dem Marktplatz in Stuttgart geladen.
"Der schwarz-rote Koalitionsvertrag begünstigt und fördert Unternehmen. Diese zugesagte Sicherheit muss bei den Beschäftigten ankommen. Gewinner dürfen mit Entlastungen bei Strom und Steuer nicht Aktionäre und Firmenbosse sein, Gewinner müssen die Beschäftigten hier vor Ort mit Zukunftsgarantien sein", sagte Liane Papaioannou, Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall Stuttgart auf der Kundgebung. Einen starken Standort gebe es nur mit starken Beschäftigten.
Den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung nannte Papaioannou eine wichtige Grundlage für gute Arbeit: "Wir Gewerkschaften haben erfolgreich Druck gemacht, dass die industrielle Infrastruktur mit Investitionen jetzt gestärkt werden kann. Wir müssen aber weiter Druck machen. Wir werden es nicht zulassen, wenn die Arbeitgeberlobby sich im wirtschaftlichen Wandel mit weiterer Verunsicherung durchsetzt."
Als positiv und Erfolg gewerkschaftlichen Engagements im Koalitionsvertrag nannte Papaioannou den geplanten Ausbau der Elektromobilität sowie der Energieversorgung und günstigere Strompreise für Unternehmen und Haushalte. Auch ein in Aussicht gestellte Gesetz für tariftreue Unternehmen und ein besserer digitaler Zugang für Gewerkschaften in Unternehmen, lobte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart.
Für Verunsicherung bei den Beschäftigten sorge aber etwa der Plan, bei Arbeitslosen wieder mit Härte auf Hartz-IV-Regelungen zurückzufallen. Der Abschaffung des regulären 8-Stunden-Tages erteilte Papaioannou eine deutliche Absage: "Wir haben als Gewerkschaften über Jahrzehnte gesündere Arbeitszeiten gegen Arbeitshetze und für unsere Familien durchgesetzt. Das lassen wir uns nicht nehmen. Gute Arbeit statt Arbeit ohne Ende - dafür kämpfen wir jetzt umso mehr gegenüber der Politik und in den Unternehmen!"
Liane Papaioannou sieht den engagierten Einsatz der Beschäftigten in ihren Betrieben und Gewerkschaften gerade jetzt als unverzichtbar an: "Starke Betriebsräte und viele Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben sind Bollwerke: gegen Ideenlosigkeit, Abbau und Spaltung, für Zukunft, Fortschritt und Gemeinschaft."
Liane Papaioannou, Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall Stuttgart auf der Kundgebung: "Gewerkschaftsarbeit bedeutet sich einzumischen - und das nicht nur innerhalb des Betriebs. Wir mischen uns auch in die Politik ein! Nur so und nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, werden wir unsere Forderungen nach einer gerechten Arbeitswelt durchsetzen."
Letzte Änderung: 01.05.2025