Die vierte Tarifverhandlung am 8. November endete ohne Ergebnis. Nadine Boguslawski, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart, macht deutlich, dass die IG Metall Stuttgart mitsamt ihren Betrieben bis zur nächsten Verhandlungsrunde auf weitere starke Warnstreikaktionen setzt, um in die Tarifverhandlungen mehr Bewegung zu bringen: "Leider gibt es auch nach der vierten Verhandlung keine substantiell sichtbaren Verbesserungen im Angebot der Arbeitgeber. Es wird deutlich, es braucht mehr Druck und starke Warnstreiks. Spätestens bis zur nächsten Verhandlung am 17.11. braucht es konkrete Lösungen, falls nicht, ist eine weitere Zuspitzung in dieser Tarifrunde wahrscheinlich."

Die IG Metall Stuttgart hat am 10. November gleich in drei Betrieben zu Warnstreikaktionen aufgerufen: Bei der Robert Bosch GmbH Feuerbach, der Schnorr GmbH und der Koenig & Bauer MetalPrint GmbH. Insgesamt 670 Beschäftigte haben sich bis zum Mittag beteiligt und eine weitere Kundgebung steht noch aus:

Über 500 Kolleg*innen der Robert Bosch GmbH Feuerbach in der Frühschicht haben sich an der Kundgebung mit Frühschluss beteiligt. Die gesamte Produktion stand still. Eine weitere Kundgebung mit Frühschluss in der Spätschicht ist geplant.

Auch Andreas Kölpin, Mitglied des Betriebsrates der Robert Bosch GmbH am Standort Feuerbach, geht auf das vermeintliche Angebot der Arbeitgeber ein: "Schluss mit lustig! Weiterhin kein konkretes Angebot der Arbeitgeber. 500 Kolleginnen und Kollegen haben ihre Arbeit niedergelegt. Das war erst der Anfang. Wir sehen uns auf der Straße!"

Insgesamt 120 Beschäftigte der Koenig & Bauer MetalPrint GmbH haben heute um 11:45 Uhr frühzeitig ihre Arbeit im Rahmen eines Frühschlusses niedergelegt.

Ronny Schwarz, Betriebsratsvorsitzender der Koenig & Bauer MetalPrint GmbH, zum heutigen Warnstreik: "Heute ist nur der Auftakt für uns in dieser Tarifrunde. Wenn die Arbeitgeber ignorant genug sind und unsere Warnung nicht wahrnehmen, sind wir jederzeit bereit das Feuer anzuheizen. Wer mit uns nicht rechnet, hat sich verrechnet!"

Bei der Schnorr GmbH haben sich 50 Beschäftigte um 13:30 Uhr an der Kundgebung mit anschließendem Frühschluss beteiligt.

Maren Of, Gewerkschaftssekretärin und Betriebsbetreuerin der Schnorr GmbH, zum unzureichenden Angebot der Arbeitgeber: "Viele Andeutungen, ohne konkretes Angebot, wenn sich die Arbeitgeberseite nicht bewegt, dann müssen wir uns bewegen! Der Tellerfederhersteller Schnorr ist geübt darin auf kleinem Raum hohe Kräfte zu bewegen, heute eben vor und nicht im Unternehmen."

Fotos der Kundgebungen bei der Robert Bosch GmbH Feuerbach (Frühschicht) und der Schnorr GmbH können honorarfrei unter Angabe der "Bildquelle: Julian Rettig" verwendet werden.
Fotos des Frühschlusses bei der Koenig & Bauer MetalPrint GmbH können honorarfrei unter Angabe der "Bildquelle: IG Metall Stuttgart" verwendet werden.