Nachdem die Warnstreikwelle der IG Metall Stuttgart bei der Porsche AG am vergangenen Montag, den 2. November erfolgreich mit über 1.500 Teilnehmenden der Nachtschicht gestartet ist, haben sich heute 4.000 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht der Porsche AG Zuffenhausen, des Porsche Entwicklungszentrums Weissach, der Porsche AG Sachsenheim, der Firma Seiffert und der Porsche Dienstleistungsgesellschaft mbH an der Kundgebung in Zuffenhausen um 12:30 Uhr beteiligt und ihre Arbeit vorzeitig beendet.

Rednerinnen und Redner waren unter anderem der Betriebsratsvorsitzende der Porsche AG Zuffenhausen Harald Buck, der Vertrauenskörperleiter Ibrahim Aslan und die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart, Jordana Vogiatzi. Im Anschluss an die Kundgebung hat sich die IG Metall Stuttgart entschieden den Warnstreik bis zum Schichtende zu verlängern.

Die Warnstreikaktion der IG Metall war somit ein voller Erfolg und ein starkes Zeichen vor der morgigen vierten Tarifverhandlung. Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie erwarten ein angemessenes Angebot der Arbeitgeber: eine tabellenwirksame Entgelterhöhung von 8 Prozent.

Harald Buck, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates der Porsche AG, sieht in der großen Anzahl der Teilnehmenden ein starkes Zeichen für die morgige Tarifverhandlung: "4.000 Porscheaner*innen - wir haben unsere Nachtschichtaktion noch getoppt! Und das zeigt, dass die Arbeitgeber unsere Forderungen ernst nehmen sollten: Porsche ist bereit!".

"Wir werden den Druck noch weiter erhöhen, wenn die Arbeitgeber nicht zur Vernunft kommen. Der Arbeitgeber hat das Kapital. Wir haben die Arbeitskraft: ohne uns steht das Werk komplett still!", so der Vertrauenskörperleiter der Porsche AG Zuffenhausen Ibrahim Aslan.

Jordana Vogiatzi, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart und Mitglied des Aufsichtsrates der Porsche AG, verdeutlichte in ihrer Rede die Bedeutung des unzureichenden Angebots der Arbeitgeber: "Morgen steht die nächste Tarifverhandlung an. Wir erwarten mehr als eine Inflationsprämie. Die Lebenshaltungskosten steigen stetig - alles wird teurer! Deshalb reicht eine Einmalzahlung von 3000 Euro nicht aus! Wir brauchen eine dauerhafte tabellenwirksame Entgelterhöhung von 8 Prozent! Wir wollen keine Krümel, sondern ein großes Stück vom Kuchen! Wir sind nicht das Krümelmonster, wir wollen 8 Prozent!"

Am Freitag, den 4. November haben bei der Lapp GmbH sämtliche Beschäftigten aller drei Schichten ihre Arbeit vor dem offiziellen Schichtende niedergelegt und an den Kundgebungen der IG Metall Stuttgart teilgenommen.

Fotos der Kundgebungen bei der Porsche AG sowie der Frühschicht der Lapp GmbH können honorarfrei unter Angabe der "Bildquelle: Julian Rettig" verwendet werden.