Zahlreiche Beschäftigte haben die Gelegenheit genutzt und ihre Unterstützung für die Forderungen unterstrichen.

Vehbi Istrefi, Betriebsratsvorsitzender des Unternehmens, freut sich: "Es ist Zeit, dass hier ein Tarifvertrag gilt. Das schaffen wir aber nur, wenn wir zusammenhalten." In der Vergangenheit gab es kaum Lohnerhöhungen, beschreibt Istrefi die Situation, die Beschäftigten seien unzufrieden.

Michael Kocken, zuständiger Gewerkschaftssekretär, organisierte vor der zweiten Verhandlungsrunde einen großen Infostand vor dem Unternehmen. Parallel zur Betriebsversammlung gab es vorher und hinterher Infos und Material für die Brose-Beschäftigten. "In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass es nicht nur um das Entgelt geht, sondern noch viele andere Themen wichtig sind", meint Kocken. Er spüre, so der Gewerkschafter, eine große Ungeduld. "Die Beschäftigten wollen lieber heute als Morgen einen gültigen Tarifvertrag."

Zum ersten April gab es eine betriebsinterne Entgelterhöhung um 6%. "Das ist schön, aber das hat Brose uns nur gezahlt, weil wir jetzt mit der IG Metall zusammenarbeiten", sagt ein Betriebsratsmitglied.

Solche Stimmen hörte Kocken in den Gesprächen häufig. Ein Mitarbeiter sagte, dass man die Erhöhung gerne nehmen würde, aber den Tarifvertrag ließe man sich nicht "abkaufen". Der Betriebsratsvorsitzende Istrefi fasst die Stimmung so zusammen: "Wir wollen einen Tarifvertrag. Die Kollegen halten zusammen. Es ist Zeit, dass wir bekommen, was uns zusteht." Symbolisch zeigt er einen Wecker, auf dem es kurz vor 12 steht.