Auch 2022 gibt es genug Gründe für einen lauten und kämpferischen Frauen*kampftag: Denn Frauen* verdienen fast 20 Prozent weniger als Männer und leisten mehr unbezahlte Arbeit zu Hause, Gewalt gegen Frauen* steigt seit Jahren, Sexismus ist Alltag und die Paragraphen 218 und 219 kriminalisieren weiter Schwangerschaftsabbrüche. Erziehung, Pflege und Sorgearbeit wird vor allem von Frauen* geleistet, ob im Job, im Haushalt oder in der Nachbarschaft. Viel zu oft bleibt die Arbeit ungesehen. Viel zu oft ist die Arbeit unterbezahlt oder unbezahlt.

Deshalb schließen wir uns wieder der Demonstration des Aktionsbündnis 8. März Stuttgart, Ver.di und dem DGB-Frauenausschuss an.

Dienstag, 8. März, ca. 16:30 Uhr, Auftakt: voraussichtlich Nähe Gewerkschaftshaus / Theodor-Heuss-Straße, im Anschluss Demonstration und Abschlusskundgebung

Der Schwerpunkt des diesjährigen Frauen*kampftages liegt auf der Unterstützung der zur gleichen Zeit stattfindende Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst. Im Aufruf heißt es dazu: "Dieses Jahr wollen wir am Internationalen Frauen*kampftag gemeinsam mit Beschäftigten in Kitas, der Behindertenhilfe und anderen sozialen Einrichtungen feministisch streiken. Wir wollen am 8. März die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit, die wir täglich leisten, niederlegen. Wir werden an diesem Tag nicht putzen, kochen oder die Kinder zur Kita bringen. Wir wollen gemeinsam mit den Kinderpfleger*innen, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und allen weiteren Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen und ihrer Gewerkschaft ver.di für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. In diesen Berufen arbeiten bis zu 90 Prozent Frauen*. In den meisten Einrichtungen fehlt Personal. Die Belastung bekommen nicht nur die Beschäftigten zu spüren, sondern auch alle anderen Frauen*, die den größten Teil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit leisten. Sie springen ein, wenn die Kita aufgrund von Personalmangel früher schließt oder es keine Sozialarbeit an der Schule gibt. Wir Frauen* wollen zusammen auf die Straße gehen und zeigen, dass Erziehung und Soziale Arbeit unverzichtbar sind und mehr Wertschätzung verdient haben."