Warnstreik bei Lear in Sindelfingen
Trotzdem die Geschäftsleitung nach dem bisherigen Warnstreik nicht reagiert hat, hält die Belegschaft an der Forderung nach einer Tarifvertragsbindung fest. Udo Abelmann von der IG Metall Stuttgart sagt dazu: "Wenn die Arbeitgeberseite nicht reagiert, bleibt der Belegschaft nichts anderes übrig, als im Warnstreik ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen". Deshalb rief die IG Metall am 21. September zu einem weiteren Warnstreik auf.
Bereits im letzten Jahr hat die Belegschaft ihre Forderungen mit einer Petition an die Geschäftsführung vertreten. In zwei Warnstreiks wurde der Unmut der Belegschaft über die Arbeitsbedingungen bereits deutlich.
Roger Braun, Betriebsratsvorsitzender von LEAR in Sindelfingen, sagt dazu: "Bisher reagiert das Unternehmen auf unsere Themen nur mit Nebelkerzen und schweigt zum Thema Tarifvertrag."
Die ca. 200 Beschäftigten von Lear in Sindelfingen entwickeln für die regionalen Automobilhersteller Sitze auf hohem technologisch Niveau.
Jochen Schroth für die IG Metall im Aufsichtsrat von Lear: "Die Mehrzahl der deutschen Lear-Standorte mit knapp 6.000 Beschäftigen sind tarifgebunden. Am Standort Sindelfingen verweigert sich das Management seit Monaten allen Gesprächen. Das ist in hohem Maße unprofessionell und das Gegenteil von Sozialpartnerschaft."
"Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst" sagt Holger Zwick, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Lear "und stehen deshalb immer für Gespräche zur Verfügung. Dieser neue Stil des Unternehmens ist weder konstruktiv noch hilfreich. Die Betriebsräte der Standorte in Deutschland schauen sehr aufmerksam auf die Entwicklungen in Sindelfingen. Wir unterstützen unsere Kollegen wo wir können."
Nachdem viele Beschäftigte aus dem Home-Office in die Büros zurück gekehrt sind, fand der Warnstreik wieder ausschließlich in Präsenz statt.
Letzte Änderung: 21.09.2021