Solidarität mit Siemens-Belegschaft

Solidarität

29.11.2017 Die Vertrauensleute, die Delegierten und der Ortsvorstand der IG Metall Stuttgart erklären den kämpfenden Beschäftigten bei Siemens ihre Solidarität.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen der Siemens AG,

wir, die Vertrauensleute, die Delegierten und der Ortsvorstand der IG Metall Stuttgart haben uns in der vergangenen Woche mit der Situation bei Siemens beschäftigt und erklären hiermit den kämpfenden Belegschaften der Standorte Görlitz, Leipzig, Erfurt, Berlin, Offenbach und Mühlheim unsere unverbrüchliche Solidarität.

Es kann und darf nicht sein, dass mit Siemens einer der führenden deutschen Konzerne ein Politikmodell etabliert, in dem der Vorstandsvorsitzende Joe Käser die Arbeitsplätze und die Zukunft tausender von Kolleginnen und Kollegen dem kurzfristigen Gewinnstreben der Aktionäre unterordnet. Ein Konzern, der mit der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen Milliardengewinne eingefahren hat, darf niemals der Rendite das Wohlergehen ganzer Regionen opfern. Im Gegenteil: Selbst wenn an einzelnen Standorten Produkte marktbedingt wegfallen, ist das Unternehmen in der Pflicht, sich um alternative Produkte zu kümmern.

Der Journalist Detlef Esslinger hat Recht, wenn er in der Süddeutschen Zeitung vom 24. November schreibt: "Wer einer Stadt wie Görlitz 720 Stellen nimmt, wer 640 Jobs in Mühlheim an der Ruhr streicht oder für den Standort Erfurt einen Verkauf prüft - wer dort, wo es zu Siemens nur wenige bis gar keine Alternativen gibt, so etwas tut, der tut diesen Gegenden Gewalt an."

Hinzu kommt: Wenn Siemens mit Vertragsbruch und Standortschließungen durchkommt, wächst die Versuchung für andere Konzerne wie Daimler oder Bosch, es Joe Käser nachzumachen.
Auch deshalb gilt: Euer Kampf ist unser Kampf!

Glückauf!

Im Namen der gesamten IG Metall Stuttgart grüßen Euch herzlich

Uwe Meinhardt, Martin Röll und Hansjörg Schmierer

Letzte Änderung: 29.11.2017