Frauenpolitischer Stadtrundgang

IG Metall Frauen: Keine halben Sachen...

20.03.2017 Am 18. März fand die vom Ortsfrauenausschuss der IG Metall Stuttgart organisierte Stadtführung "Auf den Spuren des Internationalen Frauentags in Stuttgart" statt.

Geleitet wurde der Stadtrundgang von Christa Hourani, die viele Informationen aus dem Stuttgarter Stadtarchiv, der "Gleichheit", der "Schwäbischen Tagwacht" und anderen historischen Dokumenten zusammengetragen hat.
Es wurden einige historische Orte besucht, die für die Entstehung des Internationalen Frauentages von großer Bedeutung sind.
Vor 110 Jahren fand in Stuttgart die erste Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in der Liederhalle statt. Auf dieser Konferenz wurden erste Grundlagen zum gemeinsamen Kampf der Frauen und Mütter aller Länder gegen Ausbeutung und Krieg, für Gleichberechtigung, Frieden, Demokratie und Sozialismus gelegt. Der Internationale Frauentag wurde zwar erst 1910 auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen. Aber ohne die erste Konferenz im August 1907 in Stuttgart, auf der die Sozialistische Fraueninternationale gegründet wurde und beschlossen wurde, ein internationales Frauenbüro einzurichten, die "Gleichheit" zum internationalen Presseorgan der Frauenbewegung zu machen und Clara Zetkin zur Sekretärin des Internationalen Frauensekretariats gewählt wurde, wären die Voraussetzungen für den Beschluss 1910, den Clara Zetkin eingebracht hatte, und die Durchführung des Internationalen Frauentags nicht gegeben gewesen.
Nach der Liederhalle führte der Weg zur Brauereigaststätte Dinkelacker in der Tübinger Straße, in deren Dinckelackerschem Saal der erste Internationale Frauentag in Stuttgart am Samstag, 18. März 1911 stattgefunden hat. Diese war die größte der 33 Versammlungen in Württemberg. Die Gedenkrede hielt Clara Zetkin. Im Mittelpunkt dieses 1. Frauentages stand das Wahlrecht für Frauen.
Danach ging es weiter zum Charlottenplatz. Hier fand 1994 der erste FrauenStreikTag und die erste Platzbesetzung unter dem Motto "Charlotte nimmt sich ihren Platz" statt. Die Organisatorin und Zeitzeugin Heidi Scharf berichtete über diese erfolgreiche Aktion und die gerichtlichen Auseinandersetzungen wegen der Platzbesetzung.
Mit der U-Bahn ging es dann nach Sillenbuch zum Wohnhaus von Clara Zetkin zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dort gab es viele Details aus dem Leben und Wirken dieser bedeutendsten Frau der deutschen wie der internationalen sozialistischen Frauenbewegung. Bedeutend auch ihr Wirken gegen Krieg und Faschismus, für Frieden und Sozialismus.
Danach ließen wir den Nachmittag gemütlich bei Kaffee und Kuchen im Clara-Zetkin-Waldheim in Sillenbuch ausklingen. Gespickt mit weiteren Infos über die Waldheimbewegung, Clara Zetkins Beitrag dazu sowie die Bedeutung der Waldheime für die Arbeiterfrauen.
Die Stadtführung kann von Gruppen gebucht werden. Anfragen sind über die Geschäftsstelle an den OFA zu richten.

Letzte Änderung: 20.03.2017