C-Klasse wird verlagert

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02.12.2009 Beschäftigte des Werks Sindelfingen kämpfen um die Sicherung ihrer Arbeitsplätze Spontane Arbeitsniederlegungen von mehreren Tausenden Daimler-Beschäftigten heute Vormittag und Nachmittag

Mit Entsetzen haben die Beschäftigten und Betriebsräte des Werks Sindelfingen die heutige Mitteilung des Vorstands aufgenommen, dass
er auf seiner gestrigen Sitzung den Beschluss gefasst hat, die C-Klasse ab dem Jahr 2014 nicht mehr in Sindelfingen zu fertigen.

Über 20.000 Beschäftigte hatten noch gestern auf Großkundgebungen an den Vorstand appelliert, sich für das Werk Sindelfingen als Produktionsstätte der künftigen C-Klasse und damit für viele tausend Arbeitsplätze im Werk, bei Zulieferern und in der Region zu entscheiden. Dieser eindringliche Appell, der von Beschäftigten aus Zuliefer- und anderen Betrieben aus der Region, der Politik, den Kirchen und Gewerkschaften eindrucksvoll unterstützt wurde, blieb jedoch ungehört.

Der Betriebsrat und die IG Metall halten diese Entscheidung für grundlegend falsch und in ihrer Wirkung fatal. "Wir fordern ein klares und tragfähiges Konzept zur Sicherung der Beschäftigung am Standort Sindelfingen", erklärt Uwe Meinhardt, IG Metall Stuttgart. "Und einen langfristigen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Sindelfinger Beschäftigten."

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Erich Klemm, Betriebsratsvorsitzender: "Einfach zu beschließen, dass
tausende Arbeitsplätze abgebaut werden, hat nichts mit unternehmerischer Verantwortung und auch nichts mit unternehmerischem Können zu tun. Die Sindelfinger Belegschaft verlangt jetzt eine Antwort darauf, wie die Arbeitsplätze in Sindelfingen - trotz der fatalen Entscheidung zum Abzug der C-Klasse - auch in Zukunft gesichert werden. Niemand darf in diesem hochproduktiven, für seine Qualität mehrfach ausgezeichneten Werk seinen Job verlieren, weil der Vorstand starr an der Mode-Ideologie des "global footprint" festhält. Die Menschen brauchen Sicherheit und Perspektiven hier am Standort. Es muss klar sein, dass es im Werk Sindelfingen auch in Zukunft noch genügend Arbeit für diese Belegschaft und für junge Menschen aus der Region gibt. Dafür werden wir mit all unserer Kraft und getragen von großer Solidarität weiter streiten."

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Erste Maßnahmen werden die Streichung aller angekündigten Samstag-Schichten bis Weihnachten sowie Abteilungsversammlungen in allen Produktionsbereichen des Werks sein. Für Mittwoch, 9.12.2009, ist eine zusätzliche Betriebsversammlung angekündigt.

Der Betriebsrat tritt Anfang nächster Woche in Gespräche mit dem Unternehmen über ein Konzept zur Beschäftigungssicherung ein.

Letzte Änderung: 02.12.2009